Nur ne einfache Gartenparty?

Im Vorort Edmundsbury, dem neuen Zufluchtsort der hippen Londoner, toben die Auseinandersetzungen einer ach so schönen neuen Welt: Wie wollen wir wohnen und arbeiten? Und was wollen wir mit niemandem teilen? Sam Byers entwirft das Panorama einer Gesellschaft nach dem Brexit, deren Verwerfungen auch die persönlichsten Beziehungen erschüttern.
Das kleine Edmundsbury ist derart angesagt, dass es als das neue London gilt. Alle, die etwas auf sich halten, sind schon dort oder wollen hin. Doch unter der Oberfläche ist nicht alles nur schön. Der Vorort wird von einer Technologiefirma namens Green beherrscht, in deren inneren Machtbereich nur wenige vordringen. Und plötzlich kippt der trügerische Frieden: Ein Bauunternehmer beschließt, ein soziales Wohnprojekt zur Luxusanlage umzugestalten. Ein rechter Politiker erhält immer mehr Zuspruch. Und eine Aktivistengruppe droht, die Browserverläufe sämtlicher Einwohner nach und nach im Internet zu veröffentlichen. In seiner hochintelligenten Gesellschaftssatire treibt Sam Byers die zwingenden Fragen der Gegenwart auf die Spitze und konfrontiert seine Figuren mit den Ängsten, die unter der hippen Oberfläche lauern.
 
Sam Byers, geboren 1979, studierte Creative Writing an der University of East Anglia. Sein bei Klett-Cotta veröffentlichter Roman »Idiopathie« erschien in neun Ländern und stand auf der Waterstones Liste der besten Debüts des Jahres. Byers‘ Arbeiten erschienen außerdem im Granta Magazine, in der New York Times, im Spectator und in der Literaturbeilage der Times.
 
„Schönes Neues England“ von Sam Byers, übersetzt aus dem Englischen von Clara Drechsler, Klett-Cotta 2019, 509 Seiten, € 24,00