Hamburg – ein literarisches Indie-Wochenende

Das gerade zurückliegende Wochenende war ein wirkliches Highlight für Literatur- und Buchliebhaber*innen. Im Oberhafen lief seit der Eröffnung am Freitag die Indiecon. Das „Independent Publishing Festival“ hatte in zwei Hallen um die 90 Aussteller*innen und präsentierte tolle kleine, unabhängige Buch- und Magazinverlage. Stephanie Krawehl hat vor Ort bei „Coffee & Publications“ die Gelegenheit gehabt, mit vielen unabhängigenVerlagen zu sprechen. 

Die Vielfalt und Diversität in diesem Bereich ist enorm und eine wahre Freude, den engagierten Verleger*innen vor Ort zu begegnen. Einige Werke davon haben wir ja bereits im Laden und auf der Suche nach neuen Überraschungen für unsere Kund*innen sind wir auch immer wieder begeistert von all’ dieser liebevollen Verlagskunst. Es war toll, liebgewonnene Verlage wie textem /Hamburg, den JaJa Verlag /Berlin, Punktum, Argument Verlag/Hamburg und das Magazin Literarische Diverse /Berlin zu treffen und auch neue Verlage und Produkte zu entdecken, wie zum Beispiel das Magazin von Ruhm & Ego /Hamburg und die Bücher der PalmArtPress /Berlin.

Die Messe war von den Organisator*innen sehr umsichtig vorbereitet worden. Tickets waren kostenfrei. Im Vorfeld musste man sich online registrieren und konnte einen Slot von einer Stunde reservieren. Dadurch war nichts überlaufen, die Saaltüren waren die ganze Zeit über geöffnet, die Räume somit optimal durchlüftet und überall gab es Desinfektionsspender. Die Stände hatten auf ihren Ausstellungstischen Rahmen aus Holz mit Folie als Schutz, die wie Bilderrahmen wirkten und der Veranstaltung somit auch noch einen kreativen Rahmen gaben. Die Stimmung war trotz der Einschränkungen durch die Pandemie gut, alle waren froh, dass mit den besonderen Rahmenbedingungen die Indiecon dieses Jahr überhaupt stattfinden konnte.

Am Samstag lief parallel die Hamburger 7. „Lange Nacht der Literatur“. Es gab weniger Leseplätze als in den vorherigen Jahren. Und doch fanden vom Nachmittag bis in den Abend verschiedene literarische Veranstaltungen live und digital statt. Die Lesesaal Buchhandlung hatte sich dieses Jahr im Vorfeld dazu entschlossen, 2020 ausschließlich digital teilzunehmen. So fanden Gespräch und Lesung der kanadischen Autorin Michelle Winters („I am a truck“/“Ich bin ein Laster“, übersetzt von Barbara Schaden, Wagenbach 2020) in englischer Sprache live auf unserem Instagram-Kanal statt. Noch nie war es so einfach, eine Lesung „über den großen Teich“ zu organisieren. Dieses Format, und auch nur dieses, ermöglicht es allen Interessierten, im Anschluss an die Veranstaltung das Gespräch noch kostenfrei ansehen zu können und zwar hier. Vielleicht wisst ihr es – der Lesesaal präsentiert jedes Jahr während der Langen Nacht der Literatur eine Autorin aus dem Gastland in Frankfurt.

               

Wir hoffen, ihr hattet ebenfalls ein tolles Wochenende und freuen uns darauf, euch im Herbst im Laden zu sehen oder mit euch via Social Media kommunizieren zu können!

Roma Maria Mukherjee

Photos von der Indiecon: Eberhard Schlie