#womenintranslation

Seit 2014 ist der Monat August der #WITmonth – „womenintranslation month“ (was so viel heißt wie „Monat der übersetzten Autorinnen“). Diese Initiative geht zurück auf die Buchbloggerin Meytal Radzinski. Diese stellte fest, dass die Übersetzungen weiblicher Autorinnen auf dem Buchmarkt und in der Branche einige Probleme haben, wenn sie nicht in englischer Sprache schreiben. Für viele Betroffene gestaltet es sich als schwierig, einen Verlag und eine entsprechende exzellente Übersetzung im englischsprachigen Raum zu finden – um das kurz auf einen Nenner zu bringen. Im Netz gibt es einige ganz hervorragende Beiträge zu dem Ursprung dieser Aktion. In englischer Sprache gibt dazu einen Beitrag, unter vielen, von 2019 von Aaron Robertson bei Literary Hub https://lithub.com/welcome-to-women-in-translation-month/.

Auch in Deutschland berichten einige Blogger*innen über diese Initiative und deren aus den vergangenen Jahren stammenden Beiträge lassen sich einfach per Suchmaschine unter Verwendung der beiden genannten Hashtags finden.

Die Lesesaal Buchhandlung möchte diese wichtige Initiative von Meytal Radzinski in einem erweiterten Kontext für den deutschsprachigen Raum verbreitet wissen. Die 2014 von der Bloggerin beobachtete Problematik gilt gewiss auch für den deutschsprachigen Markt, in dem es selbst Schriftstellerinnen in Landessprache schwerer haben verlegt zu werden als ihre männlichen Kollegen. Die wichtige Übersetzungsarbeit wird auch sehr häufig nicht genannt, nicht ausreichend gewürdigt und die Übersetzer*innen sind sehr oft leider viel zu unbekannt. Auch hier scheint es so, als wären die weiblichen Übersetzerinnen von dieser Unsichtbarkeit deutlich häufiger betroffen. Das gesamte Phänomen wurde auch sehr ausführlich in einem Zeit-Artikel aus 2016 von Katy Derbyshire beleuchtet. Der Titel lautet: „Der Literaturbetrieb hat ein Problem mit Frauen“.

Das Team vom Lesesaal beobachtet die Literaturbranche genau und stellt fest, dass dieses Problem auch 2020 leider unverändert weiter besteht. Es uns ein Anliegen, ein kleines Stück dazu beizutragen, dass sich daran endlich etwas ändert.

Für den Beitrag zum #WITmonth gibt es hier ein Werk, was sich durch die Aufmachung der Original-Ausgabe und der deutschen Übersetzung wunderbar eignet, um es an dieser Stelle zu zeigen. Wenn ihr euch das beigefügte Foto anseht, dann werdet ihr auf einen Blick erkennen, weshalb. Zunächst aber etwas zum Buch, zur Autorin und zur Übersetzerin.

Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen. Über das Jahr, in dem ich Imkerin wurde“ von Helen Jukes. Das Buch ist aus dem Englischen übersetzt worden von Sofia Blind und die deutsche Übersetzung ist 2018 bei DuMont erschienen (304 Seiten, € 12,00 als TB). Helen Jukes wurde 1984 geboren, hat ein Psychologie-Studium absolviert und arbeitet unter anderem auch journalistisch. Außerdem engagiert sie sich leidenschaftlich für das Wohl der Bienen und der Natur.

 

Zum Inhalt des Buches:

Ohne einen Ort, der sich nach Heimat anfühlt, verliert man Halt im Leben. Ständige Umzüge, wechselnde Liebesbeziehungen, Architektur ohne Seele und Räume ohne Pflanzen – das zermürbt. Dann bekommt Helen Jukes unerwartet eine Bienenkolonie geschenkt. Diese Inobhutnahme verändert ihr Leben von Grund auf. Wodurch dies genau geschieht und wie sie ihr Leben neugestaltet – dafür empfehlen wir euch die Lektüre von diesem Werk.

 

Wie immer interessieren uns eure Ansichten sehr. Kanntet ihr den #WITmonth schon? Vielleicht habt ihr ja darüber auch schon selbst geschrieben oder den Hashtag genutzt. Schreibt uns doch einfach über die sozialen Medien oder lasst uns im Laden und auf anderen Wegen wissen, ob ihr die Problematik des Literaturbetriebs mit Frauen auch wahrnehmt, erlebt oder wie euer Eindruck dazu ist.

Roma Maria Mukherjee