Die 7. „Lange Nacht der Literatur“ in Hamburg

Lesungen in der ganzen Stadt verteilt, kreuz und quer durch Hamburg fahren, laufen, literarische Orte überall: Das ist das Konzept der „Langen Nacht der Literatur“ seit 2014, immer am 1. Samstag im September. In diesen unseren Zeiten eine Herausforderung, die Nacht auch in diesem Jahr mit Kompromissen und kreativen Lösungen umzusetzen.

Insofern überrascht es nicht, dass dieses Jahr weniger Veranstaltungen stattfinden werden als im Vorjahr. Dennoch gibt es ein stolzes Programm und die Quantität wird durch das Engagement der Hamburger Literaturszene ausgeglichen: Am 05. September 2020 gehört die Stadt der Literatur und den Büchern. Nicht nur die Stadt wird erobert – es gibt auch virtuelle Veranstaltungen. So öffnet sich diese regionale lange Nacht auch all’ denjenigen, die an anderen Orten Deutschlands und der Welt des Nächtens in Begegnung mit Autor*innen, Buchhandlungen und Leser*innen kommen möchten. Das gesamte Programm findet ihr hier im Netz: http://www.langenachtderliteratur.de/index.php – section-program

Programm gibt es aber nicht nur in der Dunkelheit, denn tagsüber läuft in Hamburg schon die Indiecon 2020 (Independent Publishing Festival) im Oberhafen, sondern auch literarisches Programm für die Kleinen und Großen. So zum Beispiel am Nachmittag im Taucher-Zentrum-Hamburg – dort findet eine Lesung für Kinder statt mit Gerhard Wegner.

Der Lesesaal hingegen setzt seinen Weg in die virtuelle Welt an diesem Abend fort. Wie in jedem Jahr gibt es bei uns eine Lesung mit einer Autorin aus dem Gastland in Frankfurt. Dieses Jahr ist es Kanada. Kanada wird dieses Jahr aufgrund der Einschränkungen nicht in der Art und Weise vor Ort sein können, wie alle anderen Gastländer das in den Vorjahren praktiziert haben, sondern hauptsächlich virtuell. Der geplante Gastauftritt wird im kommenden Jahr nachgeholt. Kanada hat also zwei Jahre den Status des Gastlandes. Das Internet macht jedoch möglich, eine Lesung mit einer kanadischen Autorin unkompliziert stattfinden zu lassen: bei Instagram Live.

Um 18.00 Uhr deutscher Zeit liest und spricht Michelle Winters aus/über ihren Debütroman „Ich bin ein Laster“ in unserem Instagram-Account https://instagram.com/lesesaal_hamburg?igshid=59d06ppsjp3r

Die Lesung findet in englischer Sprache statt (der englische Titel lautet „I am a truck“ und ist 2016 erschienen), Stephanie Krawehl moderiert.  Wir freuen uns sehr, dass wir von der Tradition, einen Beitrag aus dem Gastland der Buchmesse präsentieren zu können, nicht abweichen müssen. Da bei Veranstaltungen vor Ort Abstandsregeln eingehalten werden müssten, können wir virtuell viel mehr Zuschauer*innen die Gelegenheit geben, die Autorin live zu erleben.

Zur Autorin: Michelle Winters lebt in Toronto und ist als Autorin, Malerin und Übersetzerin tätig. In ihrem Erstlingswerk geht es um eine skurrile Liebesbeziehung, einen Kriminalfall, kuriose Wendungen und die Spannung zwischen französischem Folk und kanadischem Rock. Lasst euch mitreißen, wenn die Autorin aus dieser außergewöhnlichen Geschichte liest. 

Der Roman „Ich bin ein Laster“ ist im März 2020 bei Wagenbach erschienen – auch hier gilt wieder die Kampagne #zweiterfruehling. Der Roman wurde aus dem kanadischen Englisch von Barbara Schaden übersetzt. Die schöne Ausgabe in der Reihe Salto hat 144 Seiten, ist in rotes Leinen gebunden mit Lesebändchen und Prägung – auch für die Augen und haptisch ein Genuss!

Wir freuen uns auf euren virtuellen Besuch am Samstag, den 05.09.2020 um 18.00 Uhr auf unserem Instagram-Account und wünschen euch viel Vergnügen bei der #LNDLHH20.

Roma Maria Mukherjee