Backlist trifft auf #zweiterfruehling

Bücher nähren die Seele. Selbst wenn sie damit so etwas wie „Soul Food“ darstellen, haben sie Lebensmitteln etwas Entscheidendes voraus: Bücher verderben nicht!

In den Sozialen Medien tauchen in den Timelines mit Rezensionen und Buch-besprechungen regelmäßig die Neuerscheinungen auf – manchmal schon am ersten Verkaufstag in den Buchhandlungen. Denn Buchhändler*innen, Blogger*innen oder Journalist*innen haben diese häufig bereits vorab als Rezensionsexemplare erhalten und gelesen. Die Schar der Buchliebhaber*innen freut sich über Neuigkeiten und sämtliche Verlage, Autoren und Autorinnen auch, denn nur so erhalten sie für ihre jüngst erschienenen Werke auch ausreichend Aufmerksamkeit.

In diesem Jahr der Pandemie wurde die Aktion Hashtag „zweiterfruehling“ (diese hatten wir im letzten Blogbeitrag in der vergangenen Woche bereits beschrieben) von den Literaturhäusern ins Leben gerufen. Den Neuerscheinungen von Anfang 2020 bis Sommer 2021 wird damit in den Schaufenstern der Buchhandlungen und den Social-Media-Kanälen die gebührende Aufmerksamkeit zuteil.

Laut Statista sind alleine im Jahr 2019 etwas über 70.000 Titel auf dem deutschen Buchmarkt neu erschienen. Diese Titel verteilen sich auf alle Genres, wobei ein Fach-buch für Agrarwissenschaften wohl nicht das richtige Buch sein dürfte, wenn jemand nach einem Roman für den Sommerurlaub sucht. Reicht es also aus, wenn in einer Buchhandlung nur Neuerscheinungen stehen und Verlage sich darauf konzentrieren, möglichst schnell lediglich viele neue Publikationen herauszubringen?

Mitnichten! Und hier kommt die Lesesaal Buchhandlung und die Backlist der Verlage ins Spiel. Schaut man in die Definition zu diesem Begriff schreibt der Duden recht kurz dazu „Anzahl, Reihe, Verzeichnis von Büchern, die nicht in neuester Zeit erschienen sind, aber weiterhin im Programm eines Verlags geführt werden.“ Ist diese Backlist dann nicht das Rückgrat des gesamten Verlagswesens und der Buchhandelsbranche?

Wir finden: Die Backlist der Verlage und dessen Neuerscheinungen passen wunderbar zusammen! Wie verarmt wäre das Lesen einer mehrteiligen Krimiserie, wenn man die ersten beiden Bände im Erscheinungsjahr verpasst hätte und mit Band 3 einsteigen müsste, weil die anderen nicht mehr verlegt würden? Oder Werke von Autor*innen, die bereits vor einiger Zeit verstorben sind: Wie könnten diese für spätere Generationen überhaupt noch erfahrbar gemacht werden? Diese beiden Beispiele zeigen schon, dass ohne ein ausgewogenes Sortiment mit Neuer-scheinungen und Backlist würden die Bücherregale in Buchläden recht dürftig ausfallen.

Wie seht ihr das? Seid ihr auf der Suche nach Novitäten in den Postings auf Instagram & Co.? Oder freut ihr euch auch, wenn ihr ältere Werke vorgestellt bekommt? Was macht für euch ein ausgewogenes Lesefutter aus? Schreibt uns oder kommt einfach vorbei und erzählt uns etwas über eure Literaturwünsche. Lasst uns gemeinsam weiter die Liebe zur Literatur und den Büchern ausleben!

Roma Maria Mukherjee