Die Lesesaal Buchhandlung goes Hafencity! Gemeinsam mit dem Pierdrei Hotel HafenCity Hamburg starten wir eine neue Lesereihe: „Literatur im Hotel“. Die Premiere startet auf deren Hafenbühne (mit integriertem Art Deco-Kiosk!) steigt am Mittwoch, den 27. Oktober um 19:30. Stephanie Krawehl präsentiert die Rolle des Hotels in der Literatur mit Biographien, Textauszügen und Bildern. In der ersten Folge geht es um Paris, um den Roman „Hôtel du Nord“ und Eugène Dabit von 1929 und um eine kleine Hotel-Weltreise in „69 Hotelzimmer“ von Michael Glawogger von 2015.
Wir werden einen Büchertisch präsentieren. Es gelten die 3G-Regeln.
Die nunmehr 49. Folge von „Stephanie fragt nach“ auf dem Instagram-Account @stephanie_krawehl findet am Donnerstag, den 28. Oktober statt. Ich freue mich sehr, mit Gunnar Cynybulk über sein Buchleben, über die Besonderheit des Büchermachens, die Zusammenarbeit von Verlagen mit unabhängigen Buchhandlungen und natürlich über die Buchmesse sprechen. Sein Kanon Verlag hat er 2020 gegründet und nun sein erstes Verlagsprogramm im Herbst 2021 vorgelegt. Seid gespannt!
Photo: Kat Kaufmann
Wir freuen uns sehr, dass die Buchpremiere des Märchens „Florian, der Karpfen“ aus dem Nachlass von Siegfried Lenz im Lesesaal an der Stadthausbrücke stattfindet.
»Karlchen wohnte an einem schönen, grünen, schilfbedeckten See, und er lag oft und lange auf einem Holzsteg und beobachtete die Fische. Und er hatte nur einen Gedanken, während er die Fische beobachtete: wie man solch eine schöne, silberne Schwimmblase bekommen könnte wie sie.«
Florian, der Karpfen ist ein literarisches Juwel. Bisher noch nie in Buchform erschienen, erzählt das Märchen die Geschichte von Karlchen, einem kleinen Jungen, der sich nichts sehnlichster wünscht, als sich wie die Fische im See zu tummeln. Ob Florian, der alte Karpfen, Karlchen helfen kann?
Neben Florian, der Karpfen versammelt dieser bibliophile Band weitere Texte über die besondere Beziehung des großen Erzählers Siegfried Lenz zur Natur, zum Wasser, zum Angeln – und zum Fisch.
Mit einem Nachwort von Maren Ermisch und zahlreichen Abbildungen.
Ein Gespräch mit Maren Ermisch, die das Nachwort zu „Florian, der Karpfen“ geschrieben und sich sehr intensiv mit diesem Text beschäftigt hat, den Text liest Katja Danowski und die Moderation hat Stephanie Krawehl.
Das ist die Geschichte von Novelle, Rofu, Mimi und von mir. Rofu hat nur ein Ohr und ist über das Meer gekommen. Aus Afrika. Mimi ist Engländerin. Sie hat ihren Mann umgebracht, nun versteckt sie sich unter Perücken und hinter dunklen Brillen. Novelle ist noch sehr jung. Sie liebt Mangas und die Sauferei. Manchmal fährt sie einfach aus der Haut oder sie hört Stimmen. Den komischen Namen hat sie von ihrer Mutter. Als unsere Geschichte damals losging, wusste ich das alles noch nicht. Ich, ich heiße Ante, aber alle nennen mich Dante. Wegen des Infernos. Ich bin, genau wie die anderen, auch auf der Flucht. Ich glaube, vor mir selbst.
Alles fing damit an, dass zwei Polizisten wegen Mimi in dem Hotel, in dem wir gearbeitet hatten, auftauchten. Ich könnte jetzt noch erzählen, wie Novelle verschwunden und wieder aufgetaucht ist, was wir in Berlin getrieben haben oder wie wir Erleuchtung beim Pilgern nach Altötting erlangten. Aber darum geht es in der Geschichte ja eigentlich gar nicht. Es geht nämlich darum, dass wenn wir schon vor irgendwem oder irgendetwas fliehen, wir uns besser nicht vor unseren Dämonen wegducken sollten. Weil man sonst immer ein Geflüchteter bleiben wird und niemals wo ankommt. Und es geht auch um Heimat, die wie eine Haut ist.
Moderation: Stephanie Krawehl
Eintritt: € 10,00 – es gelten die 2G-Regeln